Entspannung tut gut – auch beim Lernen

Viele Kinder stehen heute stark unter Spannung – sei es durch schulischen Leistungsdruck, Zeitmangel oder das Gefühl, nichts verpassen zu dürfen. Diese dauernde Anspannung ist nicht nur psychisch belastend, sondern kann sich auch negativ auf Gesundheit und Lernen auswirken. Dabei lässt sich mit einfachen Mitteln gegensteuern. Entspannungsübungen helfen nicht nur gegen Stress, sondern auch bei Nervosität – zum Beispiel vor Prüfungen oder Vorträgen. Wer regelmässig übt, entwickelt hilfreiche Gewohnheiten. Selbst kleine Rituale wie «am Abend einen Tee trinken» können beruhigend wirken.

Wichtig beim Üben mit Kindern

Damit Entspannung gelingt, braucht es Geduld. Zwingen oder zu lange Übungen führen oft zum Gegenteil. Kurz und spielerisch – das ist meist der beste Weg. Auch einfache innere Bilder oder Sätze wie «ich fühle mich ganz schwer» oder «ich werde ganz warm» unterstützen die Wirkung.

 

Schnelle Entspannung für zwischendurch

  • Blick in die Ferne
    Mit den Augen einen Punkt am Horizont suchen und ihm folgen. Das beruhigt – auch die Augen.

  • Zwei Minuten Ruhe
    Hände vors Gesicht halten, Augen schliessen, tief atmen. Schöne Gedanken holen, dann Grimassen schneiden – entspannt die Gesichtsmuskeln.

  • Shiatsu to go
    Den Mittelfinger der einen Hand mit Daumen und Zeigefinger der anderen Hand massieren. Nach 15 Sekunden wechseln. Wiederholen.

  • Lächeln hilft
    Ein Lächeln – auch wenn es «gespielt» ist – aktiviert Nerven, die dem Gehirn ein gutes Gefühl senden.

  • Luft anhalten
    15 Sekunden einatmen, 15 Sekunden halten, 15 Sekunden ausatmen – drei- bis viermal wiederholen. Das beruhigt die Atmung.

  • Fest verwurzelt
    Mit geschlossenen Beinen stehen, sich vorstellen, die Füsse seien «festgeschraubt». Sanft hin und her wiegen, mit geschlossenen Augen.

  • Recken und strecken
    Sich ausgiebig strecken, bis alle Muskeln gedehnt sind – hilft bei Verspannungen.

 

Atemübungen für zwischendurch

  • Atemzüge zählen
    Einatmen und bis fünf zählen, ausatmen und ebenfalls bis fünf zählen. Durch die Nase ein-, durch den Mund ausatmen.

  • Länger ausatmen
    Langsam einatmen, doppelt so lange ausatmen. Das wirkt stark beruhigend.

  • Anspannen – entspannen
    Beim Einatmen möglichst viele Muskeln anspannen. Kurz halten. Beim Ausatmen loslassen und entspannen.

 

Entspannung für die Augen

  • Bewegungen im Dunkeln
    Augen schliessen. Mit geschlossenen Augen zehnmal nach oben/unten, dann nach links/rechts schauen. Danach Augen kreisen lassen.

  • Bewegung mit dem Finger
    Den Zeigefinger etwa 20 cm vor die Augen halten. Mit dem Finger Figuren oder Buchstaben in die Luft zeichnen – mit dem Blick folgen. Danach Augen schliessen.

  • Blinzeln
    Schnelles, gleichzeitiges Auf- und Zuklappen der Augenlider – eine Minute lang. Dann Augen schliessen und nachspüren.