Gedächtnistraining: So wird Lernen zum Kinderspiel

Unser Gehirn ist ein wahres Meisterwerk und kann erstaunlich viel lernen – und das zeitlebens. Lernen ist eine Fähigkeit, die schon vor der Geburt beginnt, und das Gehirn bleibt zeitlebens fähig, sich neuen Inhalten anzupassen. Besonders bei Kindern ist die Lernfähigkeit enorm. Doch um Gelerntes langfristig zu behalten, braucht es gezieltes Gedächtnistraining und die richtige Strategie. Hierfür sind sowohl die unterschiedlichen Funktionen der linken und rechten Gehirnhälfte als auch verschiedene Gedächtnistechniken von Bedeutung.

Ein gutes Gedächtnis funktioniert wie ein Netz: Je mehr Verbindungen man im Gehirn knüpft, desto leichter fällt es, Informationen zu speichern und abzurufen. Zu Beginn, wenn noch wenig Vorwissen vorhanden ist, fällt es schwerer, neue Informationen miteinander zu verknüpfen. Deshalb ist es hilfreich, gezielt Hilfsfäden zu schaffen, um das Gedächtnis zu unterstützen.

Ein einfaches Beispiel: Spiele wie «Memory» oder «Ich packe meinen Koffer» trainieren nicht nur das Gedächtnis, sondern auch die Konzentrationsfähigkeit. Doch es gibt noch viele weitere Techniken, die dabei helfen, Informationen nachhaltig zu lernen.

Gedächtnistechniken für den Schulalltag

  • Eine bewährte Methode, um sich Fakten und Vokabeln zu merken, ist die ABC-Technik. Dabei werden Buchstaben oder Zahlen mit bestimmten Begriffen oder Bildern verknüpft, die intuitiv verständlich sind. Zum Beispiel könnte der Buchstabe «A» mit einem «Affe», der Buchstabe «B» mit einem «Ball» oder die Zahl «1» mit einem «Baum» in Verbindung gebracht werden. Je anschaulicher die Bilder sind, desto besser lässt sich die Reihenfolge merken.
  • Assoziationen sind eine weitere Technik, die hilft, schwierige Fakten einprägsam zu machen. Bei dieser Methode bildet man eine bildliche Vorstellung zwischen einem bereits bekannten und einem neuen Begriff. Beispielsweise könnte man sich bei der englischen Vokabel «car» ein Auto vorstellen, in dem ein Karpfen sitzt.
  • Besonders bei komplexen Inhalten hilft die Eselsbrücke als Merkhilfe. Hierfür wird ein kreativer Satz oder eine Geschichte entwickelt, die einem beim Lernen hilft. Eine Eselsbrücke funktioniert dann wie ein humorvoller «Schlüssel» für das Gedächtnis. Wer sich zu schwierigen Begriffen eine lustige Geschichte ausdenkt, wird diese wesentlich leichter behalten.
  • Eine sehr effektive Methode ist die Lerngeschichte (Kettenmethode). Hierbei werden zu lernende Begriffe wie Glieder einer Kette aneinandergehängt und zu einer spannenden Geschichte oder einem «Film» verbunden. Wenn der Zusammenhang spannend und ausdrucksstark ist, bleibt das Gelernte besonders gut im Gedächtnis.
  • Reime und Lieder sind eine weitere Möglichkeit, sich Informationen leicht zu merken. Unser Gehirn kann sich Reime oder Melodien besser einprägen als reinen Text. Wer schwierige Fakten in ein Reim oder ein bekanntes Lied integriert, kann sie viel schneller und einfacher behalten.
  • Der Taschen-Trick eignet sich hervorragend, wenn man sich bei einer Präsentation oder einem Vortrag Notizen sparen möchte. Hierfür nimmt man verschiedene Gegenstände (z.B. einen 5-Räppler, einen Radiergummi oder eine Büroklammer) und verbindet sie gedanklich mit den wichtigsten Stichwörtern. Beim Vortragen fasst man dann die Gegenstände in der Tasche an, was automatisch das Gedächtnis an die Begriffe anknüpft.

Diese Techniken bieten nicht nur eine gute Unterstützung beim Lernen, sondern machen das Ganze auch abwechslungsreicher und unterhaltsamer. Das Gedächtnis trainiert sich fast von selbst – und das Beste daran: Es macht Spass!