Es gibt nicht die eine Lernmethode, die für alle Kinder gleich gut funktioniert. Unterschiedliche Inhalte, Interessen und Lerntypen verlangen nach unterschiedlichen Lernformen. Abwechslung bringt nicht nur mehr Motivation, sondern fördert auch ein nachhaltiges Verständnis. Gut bewährt hat sich ein Wechsel zwischen verschiedenen Lernformen – zum Beispiel, wenn ein Kind zuerst allein an einer Aufgabe arbeitet, sich dann mit einem Lernpartner austauscht und die Ergebnisse später in einer kleinen Gruppe bespricht.
Einzelarbeit – Lernen im eigenen Tempo
Bei der Einzelarbeit arbeitet das Kind selbstständig an einer Aufgabe – ohne Unterstützung von anderen. Das hat den Vorteil, dass es in seinem eigenen Tempo und nach seinen individuellen Lernstrategien arbeiten kann. So wird eigenverantwortliches Lernen gefördert. Achtung: Ohne Austausch besteht die Gefahr, dass sich Fehler oder Missverständnisse einschleichen.
Partnerarbeit – voneinander lernen
In der Partnerarbeit lösen zwei Kinder gemeinsam eine Aufgabe. Diese Lernform fördert nicht nur das inhaltliche Verständnis, sondern auch wichtige soziale Fähigkeiten: zuhören, diskutieren, sich verständigen und gemeinsam Entscheidungen treffen. Zwei Perspektiven helfen oft, einen besseren Zugang zum Stoff zu finden.
Gruppenarbeit – gemeinsam denken
Bei der Gruppenarbeit bearbeiten mehrere Kinder gemeinsam eine Aufgabe. Sie tauschen Ideen aus und diskutieren Lösungswege. Das stärkt nicht nur das Verständnis für den Lernstoff, sondern auch wichtige soziale Kompetenzen wie Zuhören, Rücksichtnahme und Zusammenarbeit. Die Kinder motivieren sich gegenseitig, vergleichen ihre Ergebnisse und lernen voneinander.
Projektarbeit – eigenständig forschen
Projektarbeit bedeutet, dass ein Thema über längere Zeit vertieft bearbeitet wird – oft fächerübergreifend. Das kann allein, in Partnerarbeit oder in Gruppen erfolgen. Projektarbeit fördert Eigeninitiative, Durchhaltevermögen und kreatives Denken. Sie ist besonders motivierend, da das Ergebnis oft sichtbar oder erlebbar ist – als Plakat, Modell oder kleine Ausstellung.
Nebst der Frage, mit wem man lernt, spielen auch das warum und das wie des Lernens eine wichtige Rolle. Entdeckendes Lernen, problembasiertes Lernen oder selbstgesteuertes Lernen sind Beispiele dafür, wie Lernmotivation und Lernweg gestaltet werden können. Kennt man zudem seinen eigenen Lerntyp, hilft dieses Wissen, aus der Vielzahl der Lernformen diejenige auszuwählen, die individuell am besten passt.
Abwechslung in den Lernformen ist ein Schlüssel zu erfolgreichem Lernen. Achten Sie darauf, wie Ihr Kind am besten lernt – alleine, mit einem Partner oder in der Gruppe – und fördern Sie verschiedene Formen des Lernens zu Hause spielerisch mit. Denn wer auf mehreren Wegen lernt, behält mehr im Kopf und hat mehr Freude am Lernen.