Lernen braucht Raum – und Ruhe

Ein gut gewählter Lernort und der bewusste Umgang mit Ablenkungen sind zentrale Voraussetzungen für konzentriertes und erfolgreiches Lernen. Kinder brauchen eine Umgebung, in der sie sich wohlfühlen, zur Ruhe kommen – und frei von Störungen arbeiten können.

Lernort

Ein förderliches Lernumfeld ist zentral für konzentriertes und erfolgreiches Arbeiten. Der Arbeitsplatz sollte ruhig, ordentlich und gut beleuchtet sein – strukturiert, aber nicht steril. Nicht jedes Kind braucht ein eigenes Zimmer, doch für längere Lernphasen lohnt es sich, passende Orte bewusst auszuwählen und individuell zu gestalten.

Bewährte Tipps für einen optimalen Lernort:

  • Ideale Raumtemperatur: etwa 20 Grad – kühles Lernen steigert oft die Konzentration.
  • Ein eigener Schreibtisch ist für Hausaufgaben hilfreich.
  • Verschiedene Lernorte ausprobieren und an die Bedürfnisse des Kindes anpassen.
  • Bequeme Sitzgelegenheit, Lesestütze und genügend Stauraum bereitstellen.
  • Ordnung halten: Lernmaterialien wie Stifte, Karteikarten oder Pläne gehören an einen festen Platz.
  • Sitzpositionen variieren: Wechsel zwischen Sitzen, Stehen und Bewegung einbauen.
  • Störquellen im Blick behalten und so gestalten, dass der Fokus auf dem Lernen bleibt.

Ablenkungen erkennen und vermeiden

Ablenkungen wie digitale Geräte, Geräusche oder andere Personen im Raum gehören zu den häufigsten Störfaktoren beim Lernen. Auch kreisende Gedanken oder ständige Benachrichtigungen können die Konzentration beeinträchtigen. Wichtig ist, solche Einflüsse frühzeitig zu erkennen und gezielt zu minimieren.

Typische Zeitfresser:

  • Smartphone, Internet und soziale Medien
  • Fehlende Struktur, unklare Ziele, mangelnde Selbstdisziplin
  • Multitasking, Hektik, Unordnung oder Müdigkeit

Eine gute Vorbereitung trägt wesentlich zur Reduktion von Ablenkungen bei. Ein ruhiger, gut organisierter Lernort hilft, den Fokus zu behalten. Alles, was zum Lernen nötig ist, sollte griffbereit sein – überflüssige Gegenstände und digitale Geräte gehören ausser Sichtweite. Die Familienmitlgieder sollten über Lernzeiten informiert sein, damit man ungestört und konzentriert arbeiten kann. Leichte Snacks und eine angenehme Atmosphäre fördern die Konzentration zusätzlich.

Musik und Konzentration: Wann sie hilft und wann nicht

Musik kann das Lernen unterstützen, aber nicht jedes Kind profitiert davon. Eine ruhige, gleichmässige Geräuschkulisse – wie Strassenlärm oder Vogelgezwitscher – fördert die Konzentration. Musik mit einem Tempo von etwa 60 Schlägen pro Minute kann beim Auswendiglernen von Vokabeln oder Zahlen helfen, indem sie den Rhythmus des Lernens unterstützt. Für Aufgaben, die volle Aufmerksamkeit erfordern, wie das Lesen oder Erarbeiten von Texten, kann Musik jedoch ablenken.

Für unruhige Kinder kann beruhigende, instrumentale Musik eine ruhige Lernatmosphäre schaffen, solange sie im Hintergrund bleibt. Wichtig ist, dass die Musik nicht zu laut oder anstrengend ist. In den Pausen hilft Musik oft dabei, neue Energie zu tanken.